Meditationsbücher

Dokumentation

Gedanken zu den Schriften

Einen ökonomischen Umgang mit der eigenen Arbeitskraft zu betreiben, wäre wichtig für mich. Viel zu oft habe ich bereits übermüdet vor dem PC gesessen und doch weitergemacht. Natürlich ist das Ergebnis dieser vielen Stunden der Betätigung dann kümmerlich ausgefallen. Das hat an der Natur der Sache gelegen. So etwas versuche ich mittlerweile bei mir in Ordnung zu bringen. Ich schraube mein Pensum des Arbeitens darum inzwischen deutlich zurück. 

Die Ausgangstexte zur Entwicklung meiner Art des Schreibens habe ich mit Karteikarten aus Papier erstellt. Damals habe ich keinen größeren Verbund an Worten herstellen können. Meine Kräfte haben dafür nicht ausgereicht. Ich habe nach einem Ausweg für mich suchen müssen und habe mit den Karteikarten einen solchen gefunden.

Damit habe ich meine ersten 'Freischreibstunden' betrieben und alles aufgeschrieben, was tatsächlich bei mir an vernünftigen Gedanken aufgekommen ist. Zu jedem mir gekommenen Wort habe ich versucht, einen passablen Satz zu bilden. Diese Sätze habe ich mir notiert. Nach einiger Zeit habe ich dann einen ganzen Stapel beschriebener Karten besessen. Sie habe ich dafür hergenommen, um jene zuvor erstellten Sätze in genau derjenigen Reihenfolge zu lesen, die mir durch die Karten zufällig vorgegeben worden sind. 

Dabei sind einige Grundideen meiner Sprachgestaltung aufgekommen, welche ich bis heute einhalte. Eine davon hat die anderen von ihrer Bedeutung weit übertroffen. Sie möchte ich hier kurz wiedergeben.

Jedes gute Wort kann durch ein anderes gutes Wort ergänzt werden.

Es ist mir darum gegangen, gute Gedanken für meine Situation zu finden und diese mit dazu passenden Worten wiederzugeben.

Nach Wochen oder vielleicht sogar erst nach Monaten des Ablesens solcher Sätze von den Karten ist bei mir die Fragestellung aufgekommen, ob ich mir solche Worte auch in einer feststehenden Ordnung notieren möchte. Daraufhin habe ich mir ein erstes, gebundenes Notizbuch gekauft. Dieses Schreibbuch habe ich an einem schönen Tag zu füllen begonnen. Dabei ist zuerst das Buch der Prinzipien entstanden. Sein Titel ist von mir mit Bedacht ausgewählt worden.

Auch jenes Buch habe ich mir eine Zeit lang laut vorgelesen, seitdem es fertiggestellt ist. Dabei ist mir eine vollkommen neuartige Erfahrung zuteilgeworden. Dank der feststehenden Reihenfolge der Sätze habe ich eine anders aufgebaute Struktur des Textes gefunden, als es bei den Karteikarten der Fall gewesen ist. Sind mir die einzelnen Fragmente davon ungeordnet erschienen, so habe ich jetzt etwas gelesen, was eine feststehende Matrix zu eigen hat. Da mir das Abfassen dieser Schrift einige Freude bereitet hat, habe ich anschließend weitere solche Bücher erstellt. Dabei sind das Buch Liv und das Buch Throm neben einigen weiteren entstanden. Das ist eine zusammenhängende Phase meines Lebens gewesen, die irgendwann aber von sich aus zu ihrem Abschluss gefunden hat. 

Parallel zur Arbeit mit diesen Büchern habe ich sehr viel Zeit mit dem 'Beggar Wiki' verbracht. Das ist ein Karteikasten gewesen, an dem ich offline gearbeitet habe. Zusätzlich dazu habe ich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens im Internet die ersten Bilder von eigenen Malereien veröffentlicht. 

Das ist keine einfache Zeit für mich gewesen. Es ist gut, dass ich sie erfahren habe, aber es wird auch gut sein, dass sie vorbeigegangen ist. Das Kartenbuch habe ich irgendwann zusammen mit anderen Relikten aus der Vorzeit an die Mülltonne übereignet. Die drei Bücher mit den Meditationen sind mir jedoch bis heute erhalten geblieben. Ich habe sie aufgehoben, weil sie mir schon einmal etwas Gutes bedeutet haben. 

Um das Jahr 2015 habe ich das Buch Liv dann neu gefasst. Dabei ist es in eine leicht geänderte Form gekommen. Ich habe dieses Buch handschriftlich in ein zweites Heft übertragen und ein bisschen erweitert sowie gekürzt. Manches habe ich auch einfach weggelassen, weil es mir danach gewesen ist, so etwas zu tun. 

Ich versuche inzwischen, bei mir Ordnung ins Geschehen zu bringen. Dazu habe ich die eigenen Inhalte eingehend gesichtet. Was davon schon einmal gut zu gebrauchen gewesen ist, habe ich für mich bewahrt.